Der Bär, Der Ein Bär Bleiben Wollte - Reinhard Mey

Der Bär, Der Ein Bär Bleiben Wollte - Reinhard Mey

Альбом
Peter und der Wolf
Год
1999
Язык
`ドイツ語`
Длительность
656200

以下は曲の歌詞です Der Bär, Der Ein Bär Bleiben Wollte 、アーティスト - Reinhard Mey 翻訳付き

歌詞 " Der Bär, Der Ein Bär Bleiben Wollte "

原文と翻訳

Der Bär, Der Ein Bär Bleiben Wollte

Reinhard Mey

Er lebte in den Wäldern und lebte frei und allein

Sein Reich ging von den Hügeln bis tief ins Land hinein

Vom Bach bis an die Ufer seines Flusses und von da

Hinab bis in die Täler, soweit sein Auge sah

Er kannte jede Höhle und fast jeden Blaubeerstrauch

Die Lieblingsplätze der Forellen selbstverständlich auch

Und abends liebte er es sehr, im hohen Gras zu stehn

An einen Fels gelehnt zu denken, und ins Land hinauszusehen

So stand der Bär auch an jenem Nachmittag aus dem Fels

Recht deutlich spürte er den Herbstwind schon in seinem Pelz

Am Himmel sah er Wildgänse in Scharen südwärts ziehn

Er gähnte oft, und er war müd', und es fröstelte ihn

Er trottete zu seiner Lieblingshöhle durch das Laub

Verscharrte noch den Eingang hinter sich und sprach: «Ich glaub'

Es riecht nach Schnee», während er letzte Vorkehrungen traf

Legte sich auf sein Lager und begann den Winterschlaf

Er sollte recht behalten, es begann noch nachts zu schnei’n

Der Winter zog in seinen Wald, der Boden fror zu Stein

Ein eis’ger Wind sang in den klaren Nächten im Geäst

Dem Bär'n in seinem Unterschlupf war warm, und er schlief fest

Doch mit dem Winter kamen auch die Menschen in den Wald

Sie fällten Baum um Baum, vermaßen, zäunten ein und bald

Brachten Sie Kräne, Rohre, Bagger, Stahlbeton.

Schon stand

Genau über der Höhle eine Fabrik im Land

Der Frühling kam, und gut gelaunt erwachte auch der Bär

Tief unten in der Höhle, nur das Aufstehn fiel noch schwer

Und als er dann schlaftrunken durch den engen Ausgang stieg

Stand er ungläubig mitten auf dem Vorhof der Fabrik

Da kam auch schon ein Pförtner brüllend auf ihn zumarschiert

«Los du da, an die Arbeit, statt hier 'rumzustehn.

Kapiert?»

«Verzeihung», sprach der Bär verstört, «aber ich bin ein Bär!»

«Jetzt reicht’s mir», schrie der Mann, «zum Personalchef, kein Wort mehr!»

Der Personalchef war ein muffiger, verhärmter Mann

«Ich bin ein Bär», sagte der Bär, «das sieht man mir doch an!»

«Was ich sehe, ist meine Sache», sprach der Mann, «und du

Bist ein dreckiger Faulpelz und noch unrasiert dazu!»

Dann schubste er ihn zum Vizedirektor, der aktiv

Und sehr ergeben unterwürfig den Direktor rief

Der sprach und ließ dabei seinen Managersessel drehn

«Unser Herr Präsident wünscht das faule Subjekt zu seh’n!»

«Soso», sagte der Präsident, «Sie sind also ein Bär.»

Er hatte das größte Büro und langweilte sich sehr

Er war so mächtig, dass er keinen Schreibtisch mehr besaß

Keine Krawatte tragen musste und nur Comics las

«Wenn Sie ein Bär sind, bitte, dann beweisen Sie das auch!»

Der Bär kratzte sich vor Verlegenheit über den Bauch

«Nein, Bären gibt es nur in Zoo und Zirkus kurz und klein

Genau dort hol’n wir jetzt ein Gutachten über Sie ein!»

Die Präsidentenlimousine fuhr den Bär'n zum Zoo

Und seine Artgenossen musterten ihn schadenfroh

Und einstimmig erklärten sie, wer Auto fährt, und wer

Nicht hinter Gittern lebt, sei alles andere als ein Bär!

Die Tanzbären im Zirkus urteilten genauso prompt

Weil wer nicht tanzt und radfährt, nicht als Bär in Frage kommt!

Die Heimfahrt über dachte er: «Und ich bin doch ein Bär!

Ich weiß es doch, ich weiß es», doch er wehrte sich nicht mehr

Er ließ sich Arbeitszeug anzieh’n, und als man ihm befahl

Sich zu rasier’n, rasierte er sich seine Schnauze kahl

Stempelte seine Stechkarte wie jeder and’re Mann

Und lernte, dass der Tag mit einem Hupsignal begann

Er ließ sich an eine Maschine setzten, wo ein Griff

Von rechts nach links zu dreh’n war, wenn eine Sirene pfiff

Und wenn man das versäumte, leuchtete ein rotes Licht

Das zeigte, ob der Mann daran grad' arbeitete oder ob nicht

So stand er Tag für Tag an der Maschine, dreht stumm

Den Griff von rechts nach links und danach wieder rechts herum

Nur in der Mittagspause musst' er zum Fabrikzaun geh’n

Um durch Maschinen und Stacheldraht ins Land hinauszuseh’n

Die Osterglocken blühten und verblühten vor dem Zaun

Ein Sommer kam und ging, der Herbst färbte die Wälder braun

Am Himmel sah er Wildgänse in Scharen südwärts zieh’n

Er gähnte oft, und er ward müd', und es fröstelte ihn

Er gähnte immer mehr, je mehr er sich zusammennahm

Er wurde immer müder, je näher der Winter kam

Vom Wachen taten ihm oft mittags schon die Augen weh

Er stand am Zaun und sagte vor sich hin: «Es riecht nach Schnee!»

An dem Nachmittag schlief er glatt an der Maschine ein

Hörte nicht die Sirene, nur den Personalchef schrei’n

«He, du da, raus, du bist entlassen, hier ist dein Restlohn!»

«Entlassen?», jubelte der Bär und machte sich davon

Sein Bündel auf der Schulter, wanderte er ohne Ziel

Einfach gradaus im Schnee, der schon in dicken Flocken fiel

So ging er einen Tag, eine Nacht und noch einen Tag

Auf der Standspur der Autobahn, wo nicht so viel Schnee lag

Mal zählte er die Autos, die er sah, doch ihm fiel ein

Dass er nur bis fünf zählen konnte, und so ließ er’s sein

Und dann am zweiten Abend sah er in der Ferne hell

Im dichten Schneegestöber Neonbuchstaben: «Motel»

Durchfroren, nass und müde trat der Bär an den Empfang

Der Mann hinter dem Tresen rührte sich nicht und schwieg lang

Tat unheimlich beschäftigt, um beiläufig zu erklär'n:

«Wir haben keine Zimmer frei für Landstreicher und Bär'n»

«Habe ich das Wort, Bär' gehört, sagten Sie, Bär' vorhin?

Das heißt, Sie sind der Meinung, dass ich wirklich einer bin?»

Der Mann griff kreidebleich zum Telefon, der Bär ging schnell

Zur Tür, und er verschwand im Wald, gleich hinter dem Motel

Er stapfte durch den Wald, der ihm jetzt fremd und feindlich schien

Er ging, und nach und nach verließen seine Kräfte ihn

«Ich muss jetzt darüber nachdenken», dachte sich der Bär

«Was mit mir werden soll, wenn ich nur nicht so müde wär'!»

Er setzte sich vor eine Höhle und starrte noch lang

Ins Leere, hörte, wie der Schneesturm in den Bäumen sang

Er spürte ihn nicht mehr und ließ sich ganz und gar zuschnei’n

Und vor dem dritten Morgen seiner Reise schlief er ein

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